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Fragen ans Wasser
Stadtraumtexte und Lesung
August/September 2009
Konzept, Text und Ausführung: Gisela Müller
Fragen ans Wasser ist eine literarische Erzählung, die im Dialog zu den fotografischen Arbeiten von Isabella Berr steht. Einzelne Passagen aus der Erzählung wurden auf großformatigen Banner aufgedruckt und waren an fünf Standorten im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel im August/September 2009 zu sehen und zu lesen.
In Hamburg spielt das Wasser eine wichtige Rolle. Die Gewässer Alster und Elbe prägen das Stadtbild der Hansestadt und das Selbstverständnis ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Für "den Hamburger" sind Wasser und Wind ein Stück Heimat wie für "den Bayern" Berge und Butterbrezn. Im Stadtteil Eimsbüttel allerdings vermisst man den direkten Zugang zum Wasser. Dieses Fehlen nimmt das Pojekt "Fragen ans Wasser" zum Ausgangspunkt.
Wasser als unruhiger Spiegel des Selbst. Wasser als beruhigende Weite. Wasser als Brennglas, als Lupe, als Einfallstor zu den diffusen inneren Welten derer, die durch solche Oberflächen schauen.
In alten fernöstlichen Heilslehren wird außerdem empfohlen, zur Harmonisierung täglich eine Weile an einem Gewässer zu stehen oder daran entlang zu gehen. Im Liederzyklus "Die schöne Müllerin" befragt der Sänger sein Bächlein, "War es also gemeint, mein rauschender Freund?". Das in stetiger Bewegung befindliche Wasser spendet Rat und Trost.
Transparenz und Unschärfe, Klarheit und Trübnis - im Wasser zeigt sich immer beides, das Verborgene und das Ersichtliche, das Aufsteigende und das zur Tiefe sinkende. Die schöne Leiche und der muntere Fisch. Ganz ungefährlich ist das Wasser also nicht.
Das Projekt Fragen wurde gefördert durch:
Bezirksamt Eimsbüttel
ISD+ GmbH, Seevetal
Projektorganisation:
Dr. Nanna Preußners, Galerie Nanna Preußners
www.nannapreussners.de
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Foto: Gisela Müller
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