Gisela Mueller

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THEORY-SLAM
Denken als Performance

Konzept: Gisela Müller, Christian Schoen

"Es gibt keine Repräsentation mehr, es gibt nur Aktion: die Aktion der Theorie und die Aktion der Praxis in einem Netz von Beziehungen und Übertragungen."
(Gilles Deleuze in "Die Intellektuellen und die Macht", 1972)

"Darum ist die Theorie nicht der Ausdruck, die Übersetzung, die Anwendung einer Praxis; sie ist selbst eine Praxis."
(Michel Foucault in "Die Intellektuellen und die Macht", 1972)

Im selben Augenblick ihres Erscheinens feiert zeitgenössische Kunst und Kultur das eigene Moment der Auflösung. Auflösung des Subjekts, des Körpers, der Kategorien und Zuordnungen. Die akademischen Disziplinen jedoch, die sich mit den Produkten der Kunst- und Kultur befassen, nähern sich ihrem Gegenstand nach wie vor mit einem auf Sieg und Niederlage geeichten Instrumentarium. Es gilt, alles was wild und unbegreifbar scheint zu zähmen und auf den eindeutigen Begriff zu bringen. Dabei forderten bereits in den 70er Jahren Denker wie Gilles Deleuze eine "atonale Logik"; Aussagen zu formulieren statt Sätze und Propositionen.

"Im Bereich der Aussagen gibt es weder Mögliches noch Virtuelles; alles ist hier real, und jede Realität ist manifest: das allein zählt, was formuliert worden ist, da, in dem und dem Moment, mit bestimmten Lücken und weißen Stellen."
(Gilles Deleuze in "Ein neuer Archivar", 1970)

Es ist also höchste Zeit für die Reformulierung des Verhältnisses von Theorie und Praxis. Theorie ist Praxis und Praxis ist Theorie! Es geht um den Versuch, eine adäquate Form und Sprache zu finden, wie zeitgenössische Kunst und Kultur und heutige Wissenschaft gleichberechtigt, lustvoll und live kommunizieren können: Denken als Performance.

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punkt  Bild: bfnls - buero fuer nichtlineares sein